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Die Aptierung des Dreysesystems nach Beck

Ungefähr 25 Jahre nach Erfindung des Zündnadelhinterladersystems durch Nikolaus von Dreyse wurde auch in Frankreich durch Chassepot ein Zündnadelsystem erfunden. Neben der Verringerung des Kalibers auf 11mm, wurde das System zur Gasdichtigkeit durch die Einführung eines Puffers verbessert. Auf dem Bild sieht man rechts den Verschluss des Chassepot-Gewehrs. Deutlich erkennt man als schwarzen Ring den Puffer vor dem Nadelrohr. Bei der Zündung der Patrone drücken die Pulvergase das Nadelrohr nach hinten und pressen dadurch den Puffer gegen die Laufwandung. Dadurch wird das System nach hinten abgedichtet.

Zuendnadelvorderlader
Diese Entwicklung ist in Pressen sicherlich nicht verborgen geblieben und es begannen Überlegungen das Dreysesystem zu verbessern. Letztendlich wurde das System des Fabrikantenkommissars Beck aus der Gewehrfabrik Potsdam/Spandau ausgewählt.
Bei diesem System wurde das Nadelrohr abgesägt und der Hohlraum der Luftkammer mit einem Stahlzylinder ausgebuchst. In dem kleineren Luftraum wurde ein bewegliches Nadelrohr eingeführt, das wie ein Stempel geformt war. Auf der linken Seite sieht man einen Verschluß des Dreyse-Systems das nach Beck aptiert wurde.

Eine Halteschraube ließ eine geringe Vor- und Zurückbewegung zu und verhinderte das das bewegliche Nadelrohr herausfiehl. Das bewegliche Nadelrohr hatte vorne einen Stahlplatte und unter der Stahlplatte wurde ein Kautschukdichtring eingefügt. Durch den Gasdruck wurde beim Schuss die Stahlplatte nach hinten gedrückt und der Kautschukring nach aussen gequetscht. Dadurch wurde Gasdichtigkeit hergestellt. Zusätzlich musste man nach dem Schließen des Systems nicht mehr auf den Kammerstengel hauen, um das Dreysesystem möglichst gasdicht zu bekommen. Das funktionierte natürlich nur solange, wie der Kautschuk elastisch war. Deshalb musste er von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.
Zuendnadelvorderladerpatent

Durch die Verbesserung der Gasdichtigkeit und der Einführung der neuen Patrone (n/A) veränderte sich natürlich die Ballistik des Geschosses und die Visierung musste angepasst werden. Die vordere Visierklappe wurde durch ein Leitervisier für eine Schußweite von 1200m ersetzt. Standvisier und hintere Klappe blieben unverändert.
Geändert wurden im Wesentlichen die Infanteriegewehre M/41 und M/62, das Füsiliergewehr M/60 sowie die Jägerbüchse M/65. Die Defensionsgewehre wurden, auch nach dem Krieg 1870/71, nicht aptiert. Allerdings waren zu Beginn des deutsch/französischen Krieges im Juli 1870 nur geringe Mengen an Waffen aptiert.Der größte Tel der Gewehre wurde 1871 bis 1873 nach Beck aptiert. Da Zug um Zug die Truppe mit dem neuen M/71 Gewehr ausgerüstet wurde, wurden die Zündnadelgewehre für Defensionszwecke verwendet und dem Beckschen System wurde nur eine kurze Lebensdauer beschieden. Hätte man mit der Aptierung früher begonnen, so wäre der preussischen Armee im Krieg aus so mancher Verlegenheit geholfen worden.

Beim heutigen Schießen mit Zündnadelgewehren empfiehlt es sich Waffen mit Beckscher Aptierung zu verwenden, da die Waffen ohne der Aptierung nicht 100% gasdicht sind und mit der Zeit ausbrennen.



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